Politische Offensive vorantreiben
29. Aug 2013
Die wichtigsten:
- Die
Giftgasangriffe sind noch nicht bewiesen; die Fachleute der UNO haben eben erst
ihre Arbeit aufgenommen. Jetzt zuzuschlagen würde die Vereinten Nationen
missachten.
- Selbst wenn die
Erkenntnisse über einen Einsatz von Chemiewaffen vorliegen, sind die dafür
Verantwortlichen noch nicht eindeutig ermittelt.
- Es wäre nicht
das erste Mal, dass mit vorgetäuschten Beweisen ein Militärschlag
gerechtfertigt wird.
- Wenn die Täter
eines Verbrechens mit Giftgas ermittelt sind, müssen sie zur Rechenschaft gezogen
werden, aber nicht durch Luftangriffe, sondern von einem internationalen
Gerichtshof.
- Luftangriffe als
„Vergeltung“ oder „Strafaktion“ sind aus ethischen Gründen abzulehnen; keine
Macht der Welt darf sich zum Polizisten, Richter und Urteilsvollstrecker
zugleich aufschwingen.
- So gezielt die
Raketenangriffe auch geplant sein mögen, die Folgen lassen sich nicht
abschätzen und begrenzen; sog. Kollateralschäden können viele zivile Opfer
fordern.
- Jeder Angriff
führt zu Gegenreaktionen; eine Eskalation der Gewalt im Nahen Osten ist zu
befürchten.
- Spannungen
zwischen Russland und den westlichen Staaten würden sich steigern; das
Verhältnis zu Russland ist aber für die globale Sicherheit von großer
Bedeutung.
- Auch mit dem
Iran, der nach der Ablösung Ahmadinedschads erstmals wieder gemäßigte Töne
Richtung Westen aussandte, würden sich die Konflikte erneut verschärfen.
- Die USA und
ihre Verbündeten würden zur Partei in einem Bürgerkrieg, in dem keine Seite
uneingeschränkte Solidarität verdient.
- Die Ursache des
Bürgerkriegs in Syrien wird jedoch durch ein militärisches Eingreifen von außen
in keiner Weise aus der Welt geschafft.
- Es gibt keine
Alternative zu einer breiten politischen Offensive mit dem Ziel, alle an den
gewalttätigen Auseinandersetzungen direkt und indirekt Beteiligten an einen
Tisch zu bringen und über eine friedliche Zukunft der gesamten Nahostregion zu
verhandeln.
Die Friedensbewegung hat dazu einen unverzichtbaren Zwischenschritt genannt: den Stopp aller Waffenlieferungen in die Krisenregion!
Veronika Hüning
Geistliche Beirätin von pax christi im Bistum Münster
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Syrien
Millionen Menschen flüchten aus Syrien, um sich und ihre Kinder vor der tödlichen Gewalt zu retten in die Nachbarländer. Europa ist gefordert zu helfen